Akupunktiert wurde schon vor mehr als 2.000 Jahren. Verschiedene Hinweise lassen darauf schließen, dass bereits im alten Ägypten mit Hilfe von Ohrakupunktur Schmerzen gelindert wurden. Auch in China waren zur Zeit der Tang-Dynastie (618 bis 907 n. Chr.) etwa 20 vordere und hintere Ohrpunkte bekannt.
Leider geriet die Ohrakupunktur für lange Zeit in Vergessenheit. Vor etwa 50 Jahren entdeckte der französische Chirurg Dr. Paul Nogier sie wieder – und damit verbunden ihre vielfältigen Möglichkeiten.
Was ist Ohrakupunktur?
Bei der Beobachtung seiner Patienten entdeckte Dr. Nogier, dass einige wegen Ischiasschmerzen mit einer glühenden Nadel am Ohr "behandelt" worden waren und daraufhin keine Schmerzen mehr verspürt hatten.
Der Arzt ging diesem Phänomen nach und erkannte, dass auf dem Ohr alle Körperteile und Organe abgebildet sind. Seither dient die von dem französischen Arzt vorgestellte Abbildung des Embryos auf dem Ohr als einfaches Schema zur ersten Orientierung.
Er fand auch heraus, dass nur die Punkte druckempfindlich waren, die einem krankhaft veränderten Teil des Körpers entsprachen.
Mit Hilfe eines sogenannten Punktsuchgerätes können diese genauestens geortet werden, um sie anschließend mit Nadeln zu behandeln.
Eine Nadel zum Beispiel im Punkt des Kniegelenks fördert den lokalen Stoffwechsel in diesem Gelenk und vermindert oder beseitigt Schmerzen. Auch entzündliche Veränderungen werden beeinflusst. Neben diesen "lokalen" Punkten gibt es solche, die ausgleichend auf die Psyche wirken, und welche, die eine ähnliche Wirkung wie Medikamente haben – zum Beispiel hormonähnlich, entzündungshemmend, beruhigend.
Positive Wirkung der Ohrakupunktur auf:
Schmerzzustände aller Art (insbesondere funktionelle Schmerzen, Kopfschmerzen und Migräne),
Bronchitis, Asthma, Heuschnupfen, Allergien, Hauterkrankungen,
Störungen von Magen und Darm, Stoffwechselerkrankungen,
Infektanfälligkeit,
Reizblase, Entzündungen der Prostata,
unerfüllter Kinderwunsch, männliche und weibliche Fruchtbarkeits- bzw. Hormonstörungen,
Suchterkrankungen, Schluckauf
Schlafstörungen.
Eine Akupunkturbehandlung umfasst meist zehn bis zwölf Sitzungen über mehrere Wochen verteilt. Bei chronischen Erkrankungen können es auch mehr sein.